Die FCI im Zuge der Modernisierung

Die Fédération Cynologique Internationale (FCI) ist eine mehr als 100 Jahre alte Organisation. Tatsächlich wurde sie 1911 gegründet und feiert dieses Jahr ihr 103-jähriges Bestehen. Heute gehören ihr 89 Mitglieder (Länder) an. Verschiedene Standpunkte miteinander in Einklang zu bringen und von der Allgemeinheit (bzw. der Mehrheit) akzeptierte Lösungen zu finden, ist nicht immer einfach.

Alle Mitglieder haben ihre eigenen Strukturen, Traditionen oder Gegebenheiten – und das in wirtschaftlicher, gesellschaftlicher oder, wie in unserem Fall, kynologischer Hinsicht.

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Y. De Clercq
Exekutivdirektor der FCI
FCI-Sektionsausstellung Asien und Pazifik 2014 in Tokio, 29.-30. März

Die FCI-Sektionsausstellung Asien und Pazifik 2014 wurde vom japanischen Kynologenverband JKC in Tokio am Wochenende vom Samstag, dem 29. März bis zum Sonntag, dem 30. März veranstaltet.

Diese FCI-Sektionsausstellung Asien und Pazifik fand erstmals seit 6 Jahren, d.h. seit 2008, in Japan statt. Insgesamt nahmen 2 459 Hunde von 131 verschiedenen Rassen daran teil.


Die Teilnehmer dieser Sektionsausstellung kamen nicht nur aus Japan, sondern auch aus anderen asiatischen und europäischen Ländern, und wurden von 14 angesehenen Richtern aus Asien, Europa, Südamerika und den Vereinigten Staaten beurteilt. Außerdem waren viele Gäste aus anderen asiatischen Ländern zu dieser Sektionsausstellung eingeladen, was ihr ein wesentlich internationaleres Flair verlieh, als sonst bei Ausstellungen in Japan üblich.

Neben den Ausstellern wurden auch zahlreiche Besucher verzeichnet, was das große Interesse der Öffentlichkeit an den Aktivitäten des JKC unter Beweis stellt. Auch Vertreter verschiedener Zeitschriften und Fernsehsender waren am Ausstellungsort präsent. Das japanische Fernsehen übertrug die Berichterstattung.

Da auch das Interesse der japanischen Regierung sehr hoch war, stellte sie freundlicherweise den Preis des Premierministers. Und das japanische Ministerium für Landwirtschaft, Forst und Fischereiwesen verlieh sowohl den Ministerpreis als auch den Preis des Generaldirektors des Amtes für Landwirtschaftsproduktion.

Am Samstag, dem 29. März, dem ersten Ausstellungstag, fanden am Morgen die Rassenwettbewerbe für die FCI-Gruppen 1, 3, 5, 6, 7, 8 und 10 statt, während am Nachmittag die jeweiligen Best of Breed-Sieger beim Gruppenwettkampf miteinander in Wettstreit traten. Außerdem fand an diesem Tag die Eröffnungszeremonie statt; im Rahmen der Eröffnungsrede wurden den Zuschauern die Gäste aus den asiatischen Ländern vorgestellt.


Am Sonntag, dem 30. März, dem zweiten Ausstellungstag, fand der Rassenwettbewerb für die FCI-Gruppen 2, 4 und 9 statt, sowie der Gruppenwettkampf für die entsprechenden Best of Breed-Sieger. Im Anschluss daran wählte Frau Barbara Müller aus der Schweiz den Best in Show-Sieger unter den Gruppensiegern beider Tage aus. Der Best in Show-Titel ging an die Siberian Husky Hündin "MISANGA JP COFFER" (JKC HU-00870/10).

Nachfolgend ein Interview mit unserer Best in Show-Richterin Barbara Müller über diese Sektionsausstellung.

Japan ist für seine hohe Hundequalität bekannt, besonders bei bestimmten Rassen. Entsprach die vorgefundene Qualität Ihren Erwartungen?

Ja, in der Tat, meine Kollegen und ich selbst hatten die ehrenvolle Aufgabe, sehr viele wunderschöne Hunde verschiedener Gruppen und Rassen richten zu dürfen. Alle Hunde waren in hervorragendem Zustand und wurden perfekt vorgestellt.

Worauf haben Sie beim Richten dieser Hundeausstellung am meisten Wert gelegt - auf das Aussehen, die Gesundheit oder auf andere Aspekte?

Natürlich muss jeder Hund gesund und in guter Form sein. Darauf habe ich wie immer geachtet. Wir Richter sollten nur Hunde auswählen, die körperlich und mental gesund sind. Darüber hinaus sollten sie auch schön sein und den Rassenstandards entsprechen.


Haben Sie schon oft in Asien gerichtet?

Es war das erste Mal, dass ich in Japan gerichtet habe, und ich möchte dem japanischen Kynologenverband für diese ehrenvolle Einladung danken. Doch ich war bereits in anderen asiatischen Ländern.


Könnten Sie die allgemeine Qualität der Hunde bei dieser Ausstellung beschreiben?

Wie bereits gesagt, wir bekamen viele wunderschöne Hunde zu sehen, von denen ich nur einige erwähnen will: die Welsh Corgis sind hervorragend, genau wie die Papillons. Ich bekam bildhübsche Malteser und Bichons Frisés zu sehen, und natürlich Siberian Huskys. Die Terrier-Gruppe war im Ehrenring stark vertreten, genau wie die 2. Gruppe. Es machte Spaß, den Best in Show auszuwählen, doch es war nicht gerade eine einfache Aufgabe! Die Aufstellung war einfach großartig.

Neben der Hundeausstellung fanden auch der JKC Junior Handling Wettbewerb 2014 sowie der JKC Agility Cup 2014 statt, während Rettungshunde ihre Leistungen zur Schau stellten, was bei den Zuschauern großen Anklang fand. Außerdem wurde dem Publikum ein Handling-Kurs für Hundebesitzer und eine Trainingsstunde für Hunde angeboten. Zudem wurden an den Verkaufsständen, die rasch von kaufwilligen Menschenmengen belagert waren, zahlreiche Artikel rund um den Hund angeboten.


Darüber hinaus hatten wir vor Ort den Stand für Rettungshunde aufgebaut und sammelten Spenden für die Opfer des großen ostjapanischen Erdbebens, von dem Japan vor 3 Jahren getroffen wurde. Der JKC hat seither bei zahlreichen Veranstaltungen in ganz Japan derartige Spendensammelaktionen durchgeführt.

Außerdem wurden am Veranstaltungsort die Preisträger des JKC-Hundebildwettbewerbs sowie des JKC-Fotowettbewerbs ausgestellt. Wir sind überzeugt davon, dass diese Events allen Ausstellern und Besuchern sehr gut gefallen haben.

Internationale Sektion
Japan Kennel Club